Aktionstag zur Vorratsdatenspeicherung
Samstag, 31. Mai 2008Wir waren heute in Stuttgart auf dem Rathausplatz/Marktplatz. Dort sollte um 14:30 eine Demo/Informationsveranstaltung zur Vorratsdatenspeicherung stattfinden. Wir waren pĂÂŒnktlich dort — sonst keiner. Da das Wetter schön war und wir nichts weiter vorhatten, blieben wir noch eine Weile dort.
Gegen 15:00 zog dann eine kleine Karawane mit einem Handwagen und Stasi 2.0 Flagge auf den Platz und begann mit dem Aufbau eines Pavillon. Dieser wurde dann an zwei Seiten mit StoffwĂ€nden versehen, die mit Gucklöchern mit dahinter platzierten Bildern versehen waren. Damit sollte die BeschnĂÂŒffelung dargestellt werden, die von verschiedenen Politikern den BĂÂŒrgern aufgezwungen werden soll.
Wir blieben dann noch ein Weilchen und sprachen auch Passanten an. Der provokante Spruch meines Schatzes: „Sie haben doch sicher nichts zu verbergen?“ wurde von vielen mit „Nein, natĂÂŒrlich nicht!“ beantwortet. Sie bohrte dann nach: „Und warum tragen Sie dann Kleidung? Sie haben wohl doch was zu verbergen?!“ Das sorge bei Einigen dann doch fĂÂŒr nachdenkliche Gesichter.
Im GesprÀch mit den Leuten wurde meist schnell klar, dass den meisten gar nicht bekannt ist, dass ihre Telefonanrufe registriert werden. Also wann sie mit wem wie lange telefoniert haben und dass bei HandygesprÀchen zusÀtzlich sogar noch der Ort des Telefonats mit gespeichert wird.
Den Meisten ist das gar nicht recht. Die fragten dann auch: „Und was kann ich denn schon dagegen tun?“ Da konnten wir nur antworten „Das was wir auch tun: Leute ansprechen und es ihnen bewusst machen. Wenn es genĂÂŒgend wissen und sich z.B. an Petitionen beteiligen, dann kann man schon etwas erreichen.“
Insgesamt waren ca. 20 Aktive vor Ort und verteilten Informationsmaterial und sprachen Leute an. Gegen 17:00 Uhr wurde es gewittrig und wir (Schatz und ich) gingen dann nach Hause.