Straßenverkehr in Frankreich

Seit ein paar Tagen bin ich wieder aus Frankreich zurück in Deutschland. In Frankreich waren wir die ganze Zeit mit dem Motorrad unterwegs.

Was mir sofort auffiel als wir wieder in Deutschland waren: in Deutschland wird aggressiver gefahren, Geschwindigkeitsbegrenzungen werden eher als Mindestgeschwindigkeit verstanden. Einzige Ausnahme ist vielleicht Paris in der Mittagszeit. 🙂

In Frankreich gilt außerorts eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 90 km/h. Da ich ein Navigationsgerät mit GPS habe, welches auch die aktuelle Geschwindigkeit anzeigt, bin ich genau 90 km/h laut Navi gefahren. Das war dann ca. 5 km/h schneller als das was der Tachometer des Motorrads als 90 km/h anzeigt.

Mit dieser Geschwindigkeit bin ich regelmäßig auf andere Fahrzeuge aufgefahren. Bei genauer Betrachtung sind diese Fahrzeuge eher unter 90 km/h (laut Tachometer) gefahren. Sehr sehr selten kam es vor, dass jemand schneller als ich war und dann auch noch überholte.

Das gleiche galt auf Nationalstraßen, die meist auf 110 km/h begrenzt sind.

In Ortschaften sind 50 km/h erlaubt. Das kann man in den wenigsten Fällen auch fahren. Denn in den Orten sind häufig Zebrastreifen auf die Straßen gemalt. Dort steht dann aber sehr selten auch ein blaues Schild „Fußgängerüberweg“. Ich habe es immer so gehalten, wenn dort jemand offensichtlich die Straße überqueren wollte, habe ich lieber angehalten. Andere haben es ganz offensichtlich genauso gehalten.

Für Fußgänger habe ich vor allem in Paris eines festgestellt: ein rote Fußgängerampel wird eher als Empfehlung verstanden, die Straße jetzt nicht zu überqueren. Sobald da kein Auto mehr quer fuhr, gingen die Fußgänger über die Straße. Wir natürlich ebenfalls, man passt sich ja an. 🙂 Damit muss man als Fahrzeugführer aber noch mehr aufpassen.

Insgesamt kann ich sagen, dass ich das Fahren in Frankreich als entspannter empfunden habe, als das in Deutschland der Fall ist. Man fährt dort lieber mal 5 km/h langsamer als erlaubt.

3 Kommentare zu “Straßenverkehr in Frankreich”

  1. rotzlöffel sagt:

    Na du weißt doch wie das ist in Deutschland. Da werden die schnellen Autos gebaut und daher muss auch aggressiv und schnell gefahren werden. Und wenn man da gesetzlich was ändern will, dann geht die deutsche Auto-Wirtschaft geht den Bach runter, Deutschland verliert die „Exportweltmeisterschaft“, weil keiner mehr deutsche Autos kaufen will, und ein weiteres Viertel der deutschen Ingenieure wird arbeitslos. So ist das nunmal. Natürlich nur in Deutschland.

    😉

  2. Alex sagt:

    Das war nach den 5 Jahren in den USA auch mein erster Eindruck. Jeder Deutsche hat es eilig. Egal ob er es nun eilig hat oder nicht. 🙂
    Inzwischen hab ich mir wieder die amerikanische Gelassenheit angewöhnt. Ja ich fahre tatsächlich wieder 100 auf de Landstraße. 🙂
    Man fährt entspannter und kommt im Großen und Ganzen kaum 10 Minuten später am Ziel an. Ganz nebenbei verbraucht mein Wagen nun 2l weniger auf 100km.

  3. aNiTa sagt:

    In Frankreich sind die Strafen fuer zu schnelles Fahren auch viel hoeher. In Deutschland, solange man unter 20 km/h zu schnell bleibt, isses eher so eine Art Taschengeld, was man fuer zu schnelles Fahren abdrueckt und erst ab 20 km/h zu schnell wird es wirklich teuer. In Frankreich ist das etwas anders.