Camping in Frankreich

Sonntag, 3. August 2008

Knapp zwei Wochen Campingurlaub in Frankreich liegen hinter uns. Dabei waren wir auch auf verschiedenen Campingplätzen quer über das Land verteilt. Hier ein paar Beobachtungen und vielleicht hilfreiche Tipps für potenzielle Frankreich-Camper.

Die Campingplätze die wir besucht hatten, hatten nach Reiseführern mindestens eine Bewertung von 2 Sternen. Grundsätzlich scheinen Campingplätze mit Duschen, Waschgelegenheiten und Toiletten ausgestattet zu sein. Warmwasser gab es auf allen Campingplätzen.

Es empfiehlt sich immer eine Rolle Toilettenpapier im Gepäck zu haben, denn die Plätze mit 2 Sternen hatten durchweg kein Toilettenpapier auf den Toiletten.

Campingplätze mit 3 Sternen sind schon deutlich besser ausgestattet. So hatten diese immer eine Art Restaurant dabei und auch Aufenthaltsräume mit Büchern oder sogar Fernseher ausgestattet.

Hier eine Liste der Campingplätze die wir besucht hatten. Die Preise waren Ende Juli/Anfang August gültig, soweit ich weiß, ist das die Hauptsaison. Zu anderen Zeiten könnte es also durchaus günstiger sein.

Nancy:

Der Campingplatz ist etwas außerhalb der Stadt, aber es fährt ein Bus dahin. Fahrzeit ca. 20 Minuten. Er liegt nahe der Autobahn, so dass man nachts Fahrgeräusche der Autobahn hören kann. Die Lautstärke ist aber glücklicherweise nicht sehr laut.

Der Campingplatz ist sehr sauber. Die Nassräume werden 2-mal am Tag gereinigt. Die Toiletten sind mit Papier ausgestattet. Es gibt die Möglichkeit am Abend für das Frühstück Gebäck zu bestellen. Ein internetfähiger Rechner ist vorhanden, die Nutzung kostet 2 EUR pro Viertelstunde. Es gibt ein Restaurant, einen Fernsehraum und einen Spielplatz.

Für 2 Personen mit einem Motorrad und einem Zelt kosteten 2 Übernachtungen 26,00 EUR.

Epernay:

Eigentlich wollten wir einen Campingplatz in der Nähe von Reims nutzen. Nur leider gibt es dort keinen und Epernay liegt noch am nächsten dran. Der Campingplatz ist ca. 20 Minuten zu Fuß vom Bahnhof entfernt. Der Campingplatz liegt ziemlich in der Nähe eines Industriegebiets, das zumindest unter der Woche auch nachts aktiv betrieben wird. Die Lautstärke in der Nacht am dem Industriegebiet zugewandten Teil des Platzes war so groß, dass ich gezwungen war, Gehörschutz zu verwenden, um durchschlafen zu können.

Die Feuchträume waren ok, wenn auch nicht überragend. Toilettenpapier war nicht vorhanden. Es gab einen Spielplatz und eine Art „Restaurant“. Das „Restaurant“ ist wohl nur bei gutem Wetter geöffnet und besteht aus einem alten Fleischerei-/Bäckerei-Verkaufswagen wie man sie von Wochenmärkten kennt. Nebendran steht noch eine Art Gartenhütte, die als Küche dient. Das Angebot ist ausreichend, die Preise ganz ok.

Für 2 Personen mit Motorrad und Zelt für 2 Übernachtungen 20,60 EUR.

Paris:

In der Nähe Paris‘ gibt es zwei Campingplätze. In der Stadtinformation wusste man jedoch nur von einem, zu dem wir dann auch fuhren. Dazu mussten wir erst einmal durch die Hölle der Pariser Mittagsverkehrs. Am Campingplatz angekommen warteten wir dann erst einmal eine halbe Ewigkeit, bis wir eingecheckt waren. Direkt vor dem Platz gibt es eine Bushaltestelle. Dort fährt ein Bus zu einer nahe gelegenen U-Bahn-Station. Der Bus ist extra zu bezahlen, da er nicht zu einem der Pariser Verkehrsunternehmen gehört und somit nicht mit einer Tageskarte benutzbar ist. Der Campingplatz liegt genau neben der Seine und ist nachts angenehm ruhig.

Die Feuchträume waren ok. Toilettenpapier war, glaube ich, nicht vorhanden, kann mich aber täuschen. Es gab ein Restaurant, einen gut bestückten Shop mit vernünftigen Preisen und frischen Backwaren(Baguettes) sowie Spielplatzangebot. Internet-Rechner waren vorhanden, der Preis von 9 EUR/Std. ist aber nicht günstig zu nennen. In der Pariser Innenstadt gibt es Internet-Cafés (Cyber-Café) für 4 EUR/Std. also viel günstiger.

Für 2 Personen mit Motorrad und Zelt für 3 Übernachtungen 60,60 EUR.

Trouville sur Mer:

Der Campingplatz liegt ca. 20 Geh-Minuten vom StadtDorfzentrum entfernt. Der Campingplatz ist riesig und man kann über einen steilen Pfad direkt von Campingplatz an den Atlantikstrand hinunter gelangen. Der Campingplatz war der ruhigste den wir besucht hatten, nachts ist dort wirklich Stille.

Die Feuchträume waren ok, es gab keine Geschlechter-Trennung der Toiletten und Duschräume. Toilettenpapier ist selbst mitzubringen. Es gibt ein Restaurant, die Preise waren der Gegend angemessen(sprich nicht sehr günstig…). Spielplatz war ebenfalls vorhanden.

Für 2 Personen mit Motorrad und Zelt für 2 Übernachtungen 53 EUR. Damit war das der teuerste Campingplatz unserer Reise.

Chésy:

Chésy liegt ca. 10 km von Orléans entfernt. Der Campingplatz ist außerhalb und liegt direkt am Ufer der Loire. Grundsätzlich ist es dort auch sehr ruhig, jedoch war an unserem ersten Abend dort die Dorfjugend versammelt und musste dringend ein vermutlich neues Motorrad ausgiebig testen. Das war jedoch gegen 22:00 dann auch vorbei.

Die Feuchträume waren ok, auch hier war Toilettenpapier selbst mitzubringen. Ansonsten gab es nicht sehr viel dort. Die Camping-Flächen waren arg buckelig, da mussten wir schon eine Weile suchen, bis wir ein zeltgroßes halbwegs ebenes Stück fanden.

Für 2 Personen + Motorrad + Zelt für 2 Übernachtungen 20,00 EUR. Günstiger war es nirgends.

Troyes:

Der Campingplatz ist ca. 2 km vom Stadtzentrum entfernt. Er liegt neben einem Stadion. Wenn ein Spiel stattfindet, ist es doch etwas laut. Ansonsten ein ebenfalls sehr ruhiger Campingplatz.

Die Feuchträume waren ok, Toilettenpapier war vorhanden. Der Campinplatz hatte einen großen Spielplatz, Aufenthaltsräume und ein durchaus günstiges Restaurant.

Für 2 Personen + Motorrad + Zelt für 1 Übernachtung 16,00 EUR.

Paris mittags gegen 12

Samstag, 2. August 2008

Unsere Frankreichreise war insgesamt sehr schön aber auch sehr anstrengend. Wir waren innerhalb von 11 Tagen einmal von Stuttgart bis an die Atlantikküste gereist und wieder zurück. Während der Zeit haben wir mehrere Städte besucht und uns angesehen.

Mit Sicherheit eines der Highlights unserer Reise war Paris.

Schon allein der Fahrzeugverkehr in Paris um die Mittagszeit auf der Hauptverkehrsstraße ist nichts für schwache Gemüter.

Man stelle sich ein voll bepacktes Motorrad mit zwei Leuten besetzt auf einer 5-spurigen Straße vor.

Voll bepackte Honda Varadero

Der Straße gebe man nun noch den Namen Avenue des Champs Elysées und man weiß wo sich diese Straße befindet.

Die 5 Spuren sind natürlich pro Fahrtrichtung. Und um die Sache interessanter zu machen sind die Spuren natürlich ebenfalls nicht markiert. Das heißt es passen 5 Spuren neben einander, aber wo die Spur verläuft, ist eher Verhandlungssache. (Google-Maps behauptet es wären 4 Fahrspuren markiert, aber bei dem Verkehr war das nicht zu sehen)

Diese 5 Spuren fülle man nun mit Fahrzeugen aller Bauart. Also Autos, Busse, Motorräder und Motorroller. Also die Lücken zwischen Autos sind mit Motorrollern aufgefüllt. Die Fahrer der Motorroller sind wahrscheinlich alles Kampfpiloten, anders lässt sich der Fahrstil nicht erklären. (auf Google-Maps ist die Straße auch ziemlich frei von Fahrzeugen. Da fragt man sich schon, wann dieses Bild gemacht wurde)

Nun, in dieses Getümmel stecke man nun das oben erwähnte Motorrad. Der Fahrer hat nun zwei Möglichkeiten: Er kapituliert und lässt sich ins Abseits abdrängen. Oder er adaptiert den Fahrstil der Einheimischen. Und der bedeutet: Gas geben, wenn sich vor dir eine Lücke auftut. Mit dieser Methode sind wir dann also recht wohlbehalten und nur mit lädierten Nerven der Pariser Rush-Hour entkommen.

Mit der Ankunft auf dem Zeltplatz war dann auch Motorradfahren für Paris erledigt.

Ein kurzer Ausschnitt aus unserer Tour mit dem Motorrad durch Paris: 1-paris.gpx (Datei mit Google-Maps öffnen).

Lebenszeichen aus Paris

Samstag, 26. Juli 2008

Seit gestern sind wir in Paris. Den chaotischen Straßenverkehr haben wir bisher erfolgreich überlebt.