Neun Tage Spanien

Samstag, 13. März 2010

Lange vorgenommen, mit Spanischkursen in 2000 und 2009 vorbereitet 😉 waren mein Schatz und ich in den vergangenen zwei Wochen in Spanien.

Unsere Reise begann am 1.3. mit dem Zug nach Stuttgart, wo wir bei guten Freunden zum Abendessen weilten und bei anderen guten Freunden dann die Nacht verbrachten.

Am 2.3. wurden wir dann in der Früh freundlicherweise mit dem Auto zum Flughafen chauffiert. Mit dem Flieger ging es dann nach Madrid, wo wir gegen 14:00 ankamen.

Nach dem Empfang unserer Koffer wanderten wir dann durch den Flughafen bis zur Metrostation, wo uns die freundliche Mitarbeiterin auf einem Metroplan unsere Fahrstrecke und die Umsteigestationen einzeichnete.

Mit den Koffern ging es dann mit der Metro bis zur Haltestelle Sol. Dort erwarb ich an einem Kiosk erst einmal eine Karte von Madrid. Auf dieser suchten wir dann den Weg bis zum Hostal Apolo heraus und holperten dann mit unseren Rollkoffern durch die engen Gassen des historischen Madrids.

Im Hostal angekommen bekamen wir die Codekarte(!) für das Zimmer und hatten bei der Ankunft im Zimmer dann unseren ersten Schreck des Urlaubs.

Zuerst einmal begann es damit, dass das Zimmer stockdunkel war. Kein Licht von draußen, der Lichtschalter ließ sich zwar betätigen, aber der Erfolg blieb aus. Hatten wir etwa ein Innenzimmer ohne Fenster bekommen?!?
Dann also im Licht der Flurbeleuchtung das Zimmer erkundet und ein Fenster entdeckt. Dann also zum Fenster getastet und das Rollo nach oben bewegt. Es werde Licht!

Betrachte Zimmer:

Du stehst in einem winzigen Zimmer. Das Zimmer ist ungefähr quadratisch und hat einen kurzen Flur mit zwei Türen. Eine Wand wird zur Hälfte von einem großen Fenster eingenommen. Der kurze Flur schließt sich an die Wand gegenüber dem Fenster an.

An einer Wand stehen zwei Betten mit dem Kopfteil zur Wand. Zwischen den Betten steht ein kleines Bettschränkchen. An der Wand gegenüber den Betten steht ein kleiner, schmaler Schreibtisch mit einem Spiegel darüber und ein roter Sessel. An der Wand hängt ein flaches Fernsehgerät.

Rieche Zimmer:

Das Zimmer riecht nach abgestandener Luft und nach Abwassergeruch.

Betrachte Fenster:

Das Fenster besteht aus zwei Fensterscheiben, die in einer Schiene laufen. An der linken und rechten Scheibe ist jeweils ein Riegel. Vor dem Fenster siehst du einen kleinen Balkon umgeben von einer etwa brusthohen Mauer. Links und rechts ist der Balkon mit einer hohen Glasscheibe nach oben begrenzt.

Betrachte Riegel:

Wenn man den Riegel betätigt, kann man das Fenster öffnen. Der Riegel an der rechten Scheibe ist zerbrochen. Diese Scheibe lässt sich ohne Probleme auch von außen öffnen.

Öffne Tür:

Diese Tür ist schon offen. Du kannst den Gang sehen.

Öffne zweite Tür:

Du trittst einen Schritt zur Seite, damit du die Tür in den kleinen Flur öffnen kannst.
Du siehst ein winziges Badezimmer.

Betrachte Badezimmer:

Im Badezimmer siehst du ein Klobecken, ein Waschbecken, ein Bidet(!) und eine Badewanne.

Betrachte Badewanne:

Die Badewanne ist in gutem Zustand. Am Rand der Badewanne siehst du an den Fließen ein wenig Schimmel. Über der Badewanne hängt eine Vorhangstange mit einem weißen Duschvorhang. Der Duschvorhang hat schon ein paar dunkle Stellen.

Betrachte Waschbecken:

Das Waschbecken in ist in gutem Zustand. Du siehst zwei kleine verpackte Stückchen Seife und ein Wasserglas.

Betrachte Klobecken:

Das Klobecken ist in gutem Zustand. Die Klobrille ist nur mit einer Schraube befestigt. Deshalb ist die Klobrille etwas wackelig.

Betrachte Wandschrank:

Im Wandschrank befindet sich ein kleiner Tresor mit elektronischem Zahlenschloss.

Betrachte Tresor:

Auf dem Tresor siehst du eine Anleitung wie der Tresor zu bedienen ist.

Schließe Tresor:

Als du versuchst den Tresor nach Anleitung zu schließen, ertönen ein paar Pieptöne. Verschließen lässt sich der Tresor aber nicht.

Die Sache mit dem Strom hat sich dann auch noch geklärt: es gibt direkt am Eingang des Zimmers einen Schalter, der mit der Codekarte funktioniert. Sobald die Karte in dem Schlitz steckt, wird da ein Schalter geschlossen und der Strom fürs Zimmer frei geschaltet.

Das wäre insoweit nicht weiter kritisch, wenn nicht auch die Zimmerbeheizung über ein elektrisches Gebläse in der Zimmerdecke umgesetzt wäre, die auch nur dann läuft, wenn der Strom für das Zimmer eingeschaltet ist. Bei maximal 8 Grad Außentemperatur nicht wirklich toll. Glücklicherweise ist das ganze nur ein mechanischer Schalter, der jede beliebige scheckkartengroße Karte akzeptiert…

Für 45 EUR die Nacht hatten wir jetzt nicht übermäßigen Luxus erwartet. Aber dass die Einrichtung des Zimmers in Ordnung ist, war dann doch die Erwartungshaltung.

Wir hatten dann noch den Spaß, dass während unseres Aufenthalts dort das warme Wasser an zwei (nicht aufeinander folgenden) Tagen nicht ging, was aber immer schnell repariert wurde. Das warme Wasser war mir eh etwas unheimlich. Es hatte immer den Geruch, den man von solchen Spiritus-Brennern für Buffets kennt… Und wenn im Nachbarzimmer jemand die Klospülung betätigte, sollte man besser nicht gerade unter der Dusche sein. Sonst wurde die Kaltwasserzufuhr schlagartig unterbrochen… Nicht sehr angenehm so eine engebrühte Kopfhaut.

Der Geruch um Zimmer besserte sich die ganze Zeit nicht, das Fenster wurde nicht repariert und auch die Klobrille nicht.

Wenigstens war die Putzfrau zuverlässig und hat immer gut das Zimmer gereinigt, aufgeräumt und die Bettwäsche und Handtücher gewechselt.

Ok. Der Einzug ins Zimmer war dann recht schnell erledigt. An der Rezeption brachte ich dann noch in Erfahrung, dass der Tresor in keinem der Zimmer funktioniert… Das bedeutete dann, dass wir unsere Wertsachen immer im Rucksack mit uns herumtragen mussten…

Auf nach Madrid

Madrid ist die Hauptstadt von Spanien mit ca. 6 Millionen Einwohnern.

Es gibt ein gut ausgebautes Metro-Netz (U-Bahn) mit sehr guten Taktzeiten. Die Fahrpreise sind auch unschlagbar: jede Fahrt kostet 1 EUR, egal wie weit. Außer ein paar zusätzliche Strecken mit der „leichten Metro“ (in Deutschland würden wir Trambahn dazu sagen), die dann noch einmal 1 EUR kosten. Auch die Fahrt zum Flughafen muss mit einem zusätzlichen EUR beim Verlassen der Metro bezahlt werden. (Im Taxi kostet das 5 EUR Zuschlag)

Wir zogen dann gleich am ersten Abend schon los und schauten uns die Stadt an. Unser erster Weg führte uns in einen kleinen Supermarkt, wo wir etwas zu trinken kaufen wollten. Kaum im Markt wurden wir schon von einem Sicherheitsangestellten(!) angesprochen, dass ich doch meinen Rucksack im Schließfach verstauen sollte. Ich meinte dann in meinem deutschen Spanisch 😉 dass ich Deutscher sei und ihn nicht verstehe. Das hat ihn dann dazu bewegt, mich nicht weiter zu belästigen, da er zudem auch kein englisch konnte. 🙂

Das war dann auch eines der Sachen, die uns in Madrid immer wieder auffielen: Überwachung überall. An allen Ecken in Madrid (und auch anderen Städten) hängen Überwachungskameras. Selbst in kleinsten Läden konnte es passieren, dass da ein Wachmann rumstand und in den größeren Läden natürlich gleich mehrere. Überall auf den Straßen war Polizei präsent.

In den verschiedenen Museen in denen wir waren wurden unsere Rucksäcke durchleuchtet. Im Museum der Catedral de la Almudena de Madrid mussten wir sogar durch einen Metalldetektor und unsere Taschenmesser abgeben, die wir dann beim Ausgang wieder bekamen.

Selbst am Bahnhof wurden die Gepäckstücke vor dem Zugang zum Gleis durchleuchtet.

Madrid selbst ist eine sehr große Stadt, in der man mehrere Tage durch die Gegend laufen kann, ohne dass es einem langweilig wird.

Essen ist leider sehr teuer, so dass wir uns doch häufig von Fast-Food ernährt haben und unser Frühstück in Form von Cornflakes und Milch bestritten. Das goldene M und auch die Kette mit der Krone gibt es auch in Madrid, aber es gibt auch einheimische kleine Imbissstände.
In einem Café waren wir dann aber sehr überrascht, als wir zwei Kaffee und zwei Stück Kuchen bestellten und die Rechnung dann nur 5,50 EUR betrug. Wir waren gerade zu einer Zeit im Café gelandet, als es das als Anbot gab. 🙂

Ein paar Fotos zu Madrid gibt’s auf Flickr.

Auf nach Toledo

Auf die Empfehlung eines Kollegen hin machten wir auch einen Tagestrip nach Toledo.

Toledo liegt ca. 70 km südlich von Madrid und ist die alte Hauptstadt Spaniens. Es gibt eine direkte Zugverbindung zwischen den beiden Städten, die alle 2 Stunden fährt und eine halbe Stunde Fahrzeit dauert. Die Fahrkarte für zwei Leute für die Hin- und Rückfahrt lag bei 35 EUR.

Toledo selbst haben wir an einem wunderschönen Sonnentag erlebt. Die historische Stadt erhebt sich auf einem Berg und besteht aus lauter kleinen, engen, verwinkelten Gassen. Außerhalb des historischen Kerns erstreckt sich die Stadt in die Breite und ist nicht annähernd so eng und verwinkelt.

Die Gegend um Toledo ist wirklich wunderschön, wir haben einige Bilder gemacht und einen wunderschönen Tag gehabt.

Ein paar Fotos zu Toledo gibt’s ebenfalls auf Flickr.

Zwar war das Wetter anfangs ziemlich durchwachsen und insgesamt recht kühl. Insgesamt hatten wir aber einen wunderschönen Urlaub mit vielen tollen Erlebnissen.

Es waren leider nur neun Tage, gern wären wir noch etwas länger geblieben.

Am 11. 3. ging dann unser Flug zurück. In Stuttgart angekommen fuhr dann die S-Bahn nicht, wir fuhren teuer mit dem Taxi zum Bahnhof, wo mir die Fahrtkosten fürs Taxi dann leider nicht, wie am Flughafen gesagt, vom VVS erstattet wurden.

Willkommen in Deutschland.

Wir trafen uns dann dort mit einer Freundin noch zum Abendessen am Bahnhof und im anfangs überfüllten ICE ging es dann Richtung nach Hause, wo wir kurz nach 22:00 Uhr mit Verspätung wegen Defekts am ICE ankamen.

Nochmals Herzlich Willkommen in Deutschland. 😉

Kater wieder da

Samstag, 14. März 2009

Vor ziemlich genau 3 Wochen durfte unser Kater mal wieder aus dem Haus, nachdem er knapp 2 Wochen hier „eingesperrt“ war, der Umzug war ja doch recht stressig für ihn.

Das war dann auch der Zeitpunkt an dem wir ihn das letzte mal gesehen hatten. Irgendwie hatten wir schon ein bisschen aufgegeben ihn noch mal wieder zu sehen.

Heute ging ich dann in den Keller um unsere Fahrräder für die Einkaufsfahrt fertig zu machen. Kaum dass ich im Keller war, kam ein kleines Maunzen aus der Kellerecke. „Linus ?“. Noch ein Maunzen. Dann kam der Kater aus seiner Kellerecke und ich nahm ihn dann auf den Arm und trug ihn nach oben in die Wohnung. Und musste feststellen, dass die letzten Wochen wohl recht entbehrungsreich für ihn waren. Geschätzt hat er nur noch die Hälfte seines vorherigen Gewichts.

Aber er ist wieder da und Schatz ist überglücklich.

Langer Tag

Freitag, 19. Dezember 2008

Heute morgen um 5:50 klingelte mein Wecker.

Um 6:05 verlies ich das Haus — und verpasste gleich mal die U-Bahn. Man sollte vorher noch mal den Fahrplan angucken, wenn man nicht zur gewohnten Zeit das Haus verlässt.

bahnhofsuhr-6_17Lief ich also weiter zur S-Bahn. Prompt  fiel die nächste Bahn aus und die nächste kam erst 10 M inuten später. Immerhin noch schneller als die nächste U-Bahn gewesen wäre.

Ich war dennoch rechtzeitig am Bahnhof, wo ich mir noch ein Ticket sowie ein Frühstück kaufen konnte.

fruehstueck-im-zug

fulda-10_11 Mit dem Zug ging es dann zuerst nach Fulda, wo ich bei einer kleinen Firma, die Medizintechnik herstellt, ein Vorstellungsgespräch hatte. Das Gespräch verlief ganz ok, aber so richtige Begeisterung kam bei mir nicht auf. Aber immerhin bringe ich schon ca. 20% des Anforderungsprofils der Stelle mit, auf die ich da soll. So die Aussage des dortigen Abteilungschefs. Das Gespräch dauerte gute 150 Minuten.

kassel-15_00 Danach ging es weiter mit dem Zug nach Kassel. Dort am Hauptbahnhof angekommen, musste ich noch eine knappe halbe Stunde auf den Bus warten. Währenddessen ging ein heftiger Hagelschauer nieder, der mich fürchten ließ, dass ich noch ganz durchnässt werde. Der Spuk war aber schon nach wenigen Minuten vorbei und die Sonne strahlte wieder.

empfang-firma So kam ich dann trocken und frohen Mutes bei meinem nächsten Vorstellungsgespräch an. Dieses fing etwas verspätet an, ich hatte schon Angst, dass mein Gesprächspartner den Termin fälschlich auf eine Stunde später geplant hatte.

Da die Einladung nur einen Gesprächspartner nannte, war ich etwas überrascht, als mir dann 3 Leute gegenüber saßen.

Das Gespräch selbst war eines der interessantesten, das ich jemals geführt hatte.

Üblicherweise ist es so, dass sich die Firma/die Gesprächspartner kurz vorstellen. So auch hier. Mir saßen ein Personaler, der Abteilungsleiter und sein Stellvertreter gegenüber.

Danach stellt sich üblicherweise der Bewerber(also ich) in einem Monolog vor. Lebenslauf runterrasseln, Berufliche Stationen je nach Stelle ausführlicher darstellen.

Hier ging es aber so los, dass der Personaler einhakte: Ach Sie sind in Thüringen aufgewachsen? Wie war das denn so? Wie haben Sie denn die Wende erlebt? Mir erschien das durchaus wie echtes Interesse, nicht um mich zu irritieren.

Auch danach erlebte ich ein interessantes Gesprächs-Ping-Pong. Ich erzählte was, dann fragte einer meiner Gesprächspartner zu einem Punkt, den ich nur kurz angesprochen hatte etwas nach. Antwort. Ich erzähle weiter. Zwischenfrage: „Ich sehe gerade, dass da (irgendwelche) Unterlagen nicht da sind.“ Anderer Gesprächspartner:“Doch die sind da, wurden nachgereicht.“ Ich erzähle weiter. Zwischenfrage, wieder nicht zum Gesprächsfluss passend. So ging das die ganze Zeit, keine 2 Minuten am Stück konnte ich einen Sprech-Fluss aufbauen. Nach ca. 90 Minuten wurde ich dann gebeten den Raum zu verlassen, nach ca. 15..20 Minuten wurde ich wieder herein gebeten.

Ich kenne sowas ja schon, kein Problem. Ich kann fast behaupten, dass mir Vorstellungsgespräche Spaß machen. Die wirre Fragerei hatte vermutlich schon irgendwie ein System, wer weiß…

Dann fiel mir aber doch metaphorisch der Kinnladen herunter. „Wollen Sie noch einmal darüber schlafen, oder wollen Sie gleich heute unterschreiben?“

Ähh..

Ja, ich werde nichts überstürzen und noch einmal eine Nacht darüber schlafen. Aber vermutlich doch annehmen. Mein Wunschgehalt wird zwar nicht erreicht werden, wenn dann nur über Boni. Aber die Lebenshaltungskosten (vor allem Miete) sind in Kassel wohl etwas geringer als in Stuttgart, so dass  es letztendlich trotzdem einer guten Gehaltserhöhung gleich kommt. Zudem sagt mir die Branche zu, damit kann ich mich identifizieren. Und  die Firma scheint massiv im Aufbau zu sein.

Die Firma bietet Unterstützung durch ein externes Unternehmen bei der Wohnungssuche an, gibt Geld für die Fahrkarte für die Öffentlichen Verkehrsmittel zu, hat eine eigene Kantine mit 5 Menüs zur Auswahl, hat einen Fitnessraum im Gebäude… Achja Büros gibt es auch 🙂 Standardmäßig mit 4 Arbeitsplätzen ausgestattet, plus einem für Praktikanten/Diplomanden.

Weiterbildung im Beruf ist mit 5 Tagen im Jahr ausdrücklich gewünscht, eigentlich sogar gefordert. Denn die Vorgesetzten erhalten verschiedene Boni nur, wenn jeder seiner Untergebenen Mitarbeiter auch diese 5 Tage genutzt hat… interessante Herangehensweise, um auch die Vorgesetzten von der Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme zu überzeugen 🙂

Nach insgesamt ca. 150 Minuten war auch dieses Vorstellungsgespräch beendet, was mich in meiner Reiseplanung etwas nach hinten geworfen hatte.

Gegen 22:00 war ich dann aber doch in Stuttgart, kurz darauf zu Hause und im Bett.

Tipp: Brief-Porto in Frankreich

Freitag, 8. August 2008

Für alle Frankreichreisenden als Tipp: Porto für Briefe und Karten immer auf der Post (La Poste) kaufen. Die Briefmarken haben keinen Wertaufdruck wie das in Deutschland ist. Auf der Post zahlt man für eine Briefmarke von Frankreich nach Deutschland 55 Ct.

Ich habe den Fehler gemacht, Briefmarken im Kiosk auf dem Campingplatz zu kaufen. Die haben dort richtig hingelangt: 85 Ct pro Stück. Da ich die Marken brauchte, musste ich leider diesen Wucherpreis zahlen.

Straßenverkehr in Frankreich

Dienstag, 5. August 2008

Seit ein paar Tagen bin ich wieder aus Frankreich zurück in Deutschland. In Frankreich waren wir die ganze Zeit mit dem Motorrad unterwegs.

Was mir sofort auffiel als wir wieder in Deutschland waren: in Deutschland wird aggressiver gefahren, Geschwindigkeitsbegrenzungen werden eher als Mindestgeschwindigkeit verstanden. Einzige Ausnahme ist vielleicht Paris in der Mittagszeit. 🙂

In Frankreich gilt außerorts eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 90 km/h. Da ich ein Navigationsgerät mit GPS habe, welches auch die aktuelle Geschwindigkeit anzeigt, bin ich genau 90 km/h laut Navi gefahren. Das war dann ca. 5 km/h schneller als das was der Tachometer des Motorrads als 90 km/h anzeigt.

Mit dieser Geschwindigkeit bin ich regelmäßig auf andere Fahrzeuge aufgefahren. Bei genauer Betrachtung sind diese Fahrzeuge eher unter 90 km/h (laut Tachometer) gefahren. Sehr sehr selten kam es vor, dass jemand schneller als ich war und dann auch noch überholte.

Das gleiche galt auf Nationalstraßen, die meist auf 110 km/h begrenzt sind.

In Ortschaften sind 50 km/h erlaubt. Das kann man in den wenigsten Fällen auch fahren. Denn in den Orten sind häufig Zebrastreifen auf die Straßen gemalt. Dort steht dann aber sehr selten auch ein blaues Schild „Fußgängerüberweg“. Ich habe es immer so gehalten, wenn dort jemand offensichtlich die Straße überqueren wollte, habe ich lieber angehalten. Andere haben es ganz offensichtlich genauso gehalten.

Für Fußgänger habe ich vor allem in Paris eines festgestellt: ein rote Fußgängerampel wird eher als Empfehlung verstanden, die Straße jetzt nicht zu überqueren. Sobald da kein Auto mehr quer fuhr, gingen die Fußgänger über die Straße. Wir natürlich ebenfalls, man passt sich ja an. 🙂 Damit muss man als Fahrzeugführer aber noch mehr aufpassen.

Insgesamt kann ich sagen, dass ich das Fahren in Frankreich als entspannter empfunden habe, als das in Deutschland der Fall ist. Man fährt dort lieber mal 5 km/h langsamer als erlaubt.

Camping in Frankreich

Sonntag, 3. August 2008

Knapp zwei Wochen Campingurlaub in Frankreich liegen hinter uns. Dabei waren wir auch auf verschiedenen Campingplätzen quer über das Land verteilt. Hier ein paar Beobachtungen und vielleicht hilfreiche Tipps für potenzielle Frankreich-Camper.

Die Campingplätze die wir besucht hatten, hatten nach Reiseführern mindestens eine Bewertung von 2 Sternen. Grundsätzlich scheinen Campingplätze mit Duschen, Waschgelegenheiten und Toiletten ausgestattet zu sein. Warmwasser gab es auf allen Campingplätzen.

Es empfiehlt sich immer eine Rolle Toilettenpapier im Gepäck zu haben, denn die Plätze mit 2 Sternen hatten durchweg kein Toilettenpapier auf den Toiletten.

Campingplätze mit 3 Sternen sind schon deutlich besser ausgestattet. So hatten diese immer eine Art Restaurant dabei und auch Aufenthaltsräume mit Büchern oder sogar Fernseher ausgestattet.

Hier eine Liste der Campingplätze die wir besucht hatten. Die Preise waren Ende Juli/Anfang August gültig, soweit ich weiß, ist das die Hauptsaison. Zu anderen Zeiten könnte es also durchaus günstiger sein.

Nancy:

Der Campingplatz ist etwas außerhalb der Stadt, aber es fährt ein Bus dahin. Fahrzeit ca. 20 Minuten. Er liegt nahe der Autobahn, so dass man nachts Fahrgeräusche der Autobahn hören kann. Die Lautstärke ist aber glücklicherweise nicht sehr laut.

Der Campingplatz ist sehr sauber. Die Nassräume werden 2-mal am Tag gereinigt. Die Toiletten sind mit Papier ausgestattet. Es gibt die Möglichkeit am Abend für das Frühstück Gebäck zu bestellen. Ein internetfähiger Rechner ist vorhanden, die Nutzung kostet 2 EUR pro Viertelstunde. Es gibt ein Restaurant, einen Fernsehraum und einen Spielplatz.

Für 2 Personen mit einem Motorrad und einem Zelt kosteten 2 Übernachtungen 26,00 EUR.

Epernay:

Eigentlich wollten wir einen Campingplatz in der Nähe von Reims nutzen. Nur leider gibt es dort keinen und Epernay liegt noch am nächsten dran. Der Campingplatz ist ca. 20 Minuten zu Fuß vom Bahnhof entfernt. Der Campingplatz liegt ziemlich in der Nähe eines Industriegebiets, das zumindest unter der Woche auch nachts aktiv betrieben wird. Die Lautstärke in der Nacht am dem Industriegebiet zugewandten Teil des Platzes war so groß, dass ich gezwungen war, Gehörschutz zu verwenden, um durchschlafen zu können.

Die Feuchträume waren ok, wenn auch nicht überragend. Toilettenpapier war nicht vorhanden. Es gab einen Spielplatz und eine Art „Restaurant“. Das „Restaurant“ ist wohl nur bei gutem Wetter geöffnet und besteht aus einem alten Fleischerei-/Bäckerei-Verkaufswagen wie man sie von Wochenmärkten kennt. Nebendran steht noch eine Art Gartenhütte, die als Küche dient. Das Angebot ist ausreichend, die Preise ganz ok.

Für 2 Personen mit Motorrad und Zelt für 2 Übernachtungen 20,60 EUR.

Paris:

In der Nähe Paris‘ gibt es zwei Campingplätze. In der Stadtinformation wusste man jedoch nur von einem, zu dem wir dann auch fuhren. Dazu mussten wir erst einmal durch die Hölle der Pariser Mittagsverkehrs. Am Campingplatz angekommen warteten wir dann erst einmal eine halbe Ewigkeit, bis wir eingecheckt waren. Direkt vor dem Platz gibt es eine Bushaltestelle. Dort fährt ein Bus zu einer nahe gelegenen U-Bahn-Station. Der Bus ist extra zu bezahlen, da er nicht zu einem der Pariser Verkehrsunternehmen gehört und somit nicht mit einer Tageskarte benutzbar ist. Der Campingplatz liegt genau neben der Seine und ist nachts angenehm ruhig.

Die Feuchträume waren ok. Toilettenpapier war, glaube ich, nicht vorhanden, kann mich aber täuschen. Es gab ein Restaurant, einen gut bestückten Shop mit vernünftigen Preisen und frischen Backwaren(Baguettes) sowie Spielplatzangebot. Internet-Rechner waren vorhanden, der Preis von 9 EUR/Std. ist aber nicht günstig zu nennen. In der Pariser Innenstadt gibt es Internet-Cafés (Cyber-Café) für 4 EUR/Std. also viel günstiger.

Für 2 Personen mit Motorrad und Zelt für 3 Übernachtungen 60,60 EUR.

Trouville sur Mer:

Der Campingplatz liegt ca. 20 Geh-Minuten vom StadtDorfzentrum entfernt. Der Campingplatz ist riesig und man kann über einen steilen Pfad direkt von Campingplatz an den Atlantikstrand hinunter gelangen. Der Campingplatz war der ruhigste den wir besucht hatten, nachts ist dort wirklich Stille.

Die Feuchträume waren ok, es gab keine Geschlechter-Trennung der Toiletten und Duschräume. Toilettenpapier ist selbst mitzubringen. Es gibt ein Restaurant, die Preise waren der Gegend angemessen(sprich nicht sehr günstig…). Spielplatz war ebenfalls vorhanden.

Für 2 Personen mit Motorrad und Zelt für 2 Übernachtungen 53 EUR. Damit war das der teuerste Campingplatz unserer Reise.

Chésy:

Chésy liegt ca. 10 km von Orléans entfernt. Der Campingplatz ist außerhalb und liegt direkt am Ufer der Loire. Grundsätzlich ist es dort auch sehr ruhig, jedoch war an unserem ersten Abend dort die Dorfjugend versammelt und musste dringend ein vermutlich neues Motorrad ausgiebig testen. Das war jedoch gegen 22:00 dann auch vorbei.

Die Feuchträume waren ok, auch hier war Toilettenpapier selbst mitzubringen. Ansonsten gab es nicht sehr viel dort. Die Camping-Flächen waren arg buckelig, da mussten wir schon eine Weile suchen, bis wir ein zeltgroßes halbwegs ebenes Stück fanden.

Für 2 Personen + Motorrad + Zelt für 2 Übernachtungen 20,00 EUR. Günstiger war es nirgends.

Troyes:

Der Campingplatz ist ca. 2 km vom Stadtzentrum entfernt. Er liegt neben einem Stadion. Wenn ein Spiel stattfindet, ist es doch etwas laut. Ansonsten ein ebenfalls sehr ruhiger Campingplatz.

Die Feuchträume waren ok, Toilettenpapier war vorhanden. Der Campinplatz hatte einen großen Spielplatz, Aufenthaltsräume und ein durchaus günstiges Restaurant.

Für 2 Personen + Motorrad + Zelt für 1 Übernachtung 16,00 EUR.

Paris mittags gegen 12

Samstag, 2. August 2008

Unsere Frankreichreise war insgesamt sehr schön aber auch sehr anstrengend. Wir waren innerhalb von 11 Tagen einmal von Stuttgart bis an die Atlantikküste gereist und wieder zurück. Während der Zeit haben wir mehrere Städte besucht und uns angesehen.

Mit Sicherheit eines der Highlights unserer Reise war Paris.

Schon allein der Fahrzeugverkehr in Paris um die Mittagszeit auf der Hauptverkehrsstraße ist nichts für schwache Gemüter.

Man stelle sich ein voll bepacktes Motorrad mit zwei Leuten besetzt auf einer 5-spurigen Straße vor.

Voll bepackte Honda Varadero

Der Straße gebe man nun noch den Namen Avenue des Champs Elysées und man weiß wo sich diese Straße befindet.

Die 5 Spuren sind natürlich pro Fahrtrichtung. Und um die Sache interessanter zu machen sind die Spuren natürlich ebenfalls nicht markiert. Das heißt es passen 5 Spuren neben einander, aber wo die Spur verläuft, ist eher Verhandlungssache. (Google-Maps behauptet es wären 4 Fahrspuren markiert, aber bei dem Verkehr war das nicht zu sehen)

Diese 5 Spuren fülle man nun mit Fahrzeugen aller Bauart. Also Autos, Busse, Motorräder und Motorroller. Also die Lücken zwischen Autos sind mit Motorrollern aufgefüllt. Die Fahrer der Motorroller sind wahrscheinlich alles Kampfpiloten, anders lässt sich der Fahrstil nicht erklären. (auf Google-Maps ist die Straße auch ziemlich frei von Fahrzeugen. Da fragt man sich schon, wann dieses Bild gemacht wurde)

Nun, in dieses Getümmel stecke man nun das oben erwähnte Motorrad. Der Fahrer hat nun zwei Möglichkeiten: Er kapituliert und lässt sich ins Abseits abdrängen. Oder er adaptiert den Fahrstil der Einheimischen. Und der bedeutet: Gas geben, wenn sich vor dir eine Lücke auftut. Mit dieser Methode sind wir dann also recht wohlbehalten und nur mit lädierten Nerven der Pariser Rush-Hour entkommen.

Mit der Ankunft auf dem Zeltplatz war dann auch Motorradfahren für Paris erledigt.

Ein kurzer Ausschnitt aus unserer Tour mit dem Motorrad durch Paris: 1-paris.gpx (Datei mit Google-Maps öffnen).

Und wieder zurück…

Samstag, 2. August 2008

Knapp 2 Wochen waren wir in Frankreich, jetzt sind wir wieder da.

Viele Bilder sind zu sichten, die Ausrüstung muss geputzt und ordentlich verräumt werden… Später mehr dazu.

Lebenszeichen aus Paris

Samstag, 26. Juli 2008

Seit gestern sind wir in Paris. Den chaotischen Straßenverkehr haben wir bisher erfolgreich überlebt.

Wir sind unterwegs…

Dienstag, 22. Juli 2008

Wir sind heil in Frankreich angekommen, das Motorrad lebt noch, uns geht es gut. Das Wetter ist bisher kalt, aber wenigstens trocken. Reisebericht kommt erst am Ende der Reise…

Ausnahmezustand

Samstag, 19. Mai 2007

Heute ist der letzte (34.) Spieltag in der Deutschen Fußball Bundesliga und der VfB Stuttgart hat die Chance Deutscher Meister zu werden.
Nicht dass mich das besonders interessieren würde. Ich bin nur leider betroffen davon.
Ich war heute mit dem Zug von Dillingen nach Stuttgart unterwegs.
In Günzburg fuhr der Zug nicht weiter, weil auf der Strecke zwischen Günzburg und Ulm ein Personenschaden die Weiterfahrt verhinderte. Also wartete ich dort auf den Schienenersatzverkehr, soll heißen Bus, nach Ulm.
Im Bus ging es schon los: ca. 10% der Mitfahrer waren wie Fußballfans gekleidet und wollten offensichtlich nach Stuttgart.
In Ulm fuhr mir dann ein Interregio-Express genau vor der Nase weg, gerade als ich am Bahnsteig ankam. Glücklicherweise fuhr 15 Minuten später schon ein Regionalexpress nach Stuttgart.
Im Zug war die Anfangskonzentration von Fußballfans geschätzte 25..30 Prozent. Das steigerte sich dann bis Stuttgart-Bad Cannstatt auf geschätzte 99 % mit einer Auslastung des Zuges von geschätzten 350%.
Ich kam aber doch trotz der Menschenmassen rechtzeitig aus dem Zug heraus.
In der U-Bahn (Stadtbahn) nach Hause kam dann gegen 14:15 Uhr noch eine Durchsage von der SSB-Zentrale, dass die Polizei den Schlossplatz für weitere Besucher gesperrt hat. Die Leute sollen doch bitte wo anders das Spiel ansehen gehen. Anstoß ist um 15:30 Uhr. Ich frage mich, was man so lange auf einem Sonnenbeschienenen Platz bei ca. 50°C mit 40.000 Leuten über eine Stunde lang macht.
Naja, wir werden die Zeit nutzen und unseren Wocheneinkauf während des Spiels erledigen. Ich hoffe, dass es dann angenehm leer sein wird.